Das Hochstabler Syndrom oder das imposter Syndrom


 

 

 

Das Hochstapler Syndrom 

Oder Englisch: Imposter (Betrüger)Syndrom 

 

Nicht meine Arbeit, meine Familie oder irgendetwas war “schuld” an meinem Burnout. 

Sondern das Hochstapler Syndrom. 

Noch nie gehört? 

Kann ich nachvollziehen. 

Wie das erste Mal davon gehört habe, war ich skeptisch. Denn ich war doch kein Hochstapler. 

Ein Hochstapler war für mich ein Mensch, der sich selbst immer besser macht als er ist. 

 

Und ich bin das genaue Gegenteil. Ich sehe meine Fehler, bin mir gegenüber sehr kritisch. 

Also, was habe ich von einem Hochstapler?! 

 

Dann fing ich an zu recherchieren. 

Und per Definition ist das Hochstapler-Syndrom: 

Ein Gefühl von massiven Selbstzweifeln bezüglich der eigenen Leistung. 

 

Das Hochstapler Syndrom wird im englischen Imposter Syndrom genannt = Betrüger:in 

Der englische Begriff zu diesem Syndrom mag auf den ersten Blick drastisch und irreführend zugleich klingen.  

Denn hier wird niemand betrogen. Höchstens betrügen sich die Betroffenen des Imposter-Syndroms selbst, weil ihre permanenten Selbstzweifel sie zu der Aussage treiben, sie wären nicht gut genug und sie hätten ihre Erfolge nicht verdient. 

Das Kuriose: Meist handelt es sich bei den Betroffenen um sehr erfolgreiche und ehrgeizige Menschen, die hart für ihre Errungenschaften kämpfen. Doch die Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und Leistungen sind hartnäckig und führen dazu, dass Lob schnell dem Glück oder Zufall zugeschrieben werden. 

Es besteht demnach eine gravierende Diskrepanz zwischen der Eigen- und Fremdwahrnehmung. Während Außenstehende eine zielstrebige, ehrgeizige und erfolgreiche Person sehen, sind die Personen selbst der Ansicht, ihre Fähigkeiten würden überschätzt.  

Ist dieses Selbstbild besonders ausgeprägt, leben Betroffene zudem in ständiger Angst, ihre Inkompetenz könnte eines Tages entlarvt werden.  

 

Und ich erkannte, ich bin davon betroffen. 

Bei meinen Recherchen wurde mir klar, dass von 5 erfolgreichen Menschen mindestens 2 das Hochstapler Syndrom haben. Das haben Studien bewiesen. Neuste Studien sagen sogar, dass 70% der Gesellschaft davon betroffen sind 

Und es gerade anders herum ist: Man hält sich selbst für einen Hochstapler. Und denkt, dass Erfolge auf Glück, Zufall beruhen. Anstatt auf die Talente, das Wissen und die Fähigkeiten, die man hat. 

 

Merkmale des Hochstapler Syndroms sind 

  • Das Gefühl, als hätten sie alles nur durch Glück erreicht. Nicht durch die eigenen Fähigkeiten 

  • Das Gefühl, dass alles perfekt sein muss, um eine zufriedenstellende Leistung abzuliefern 

  • Immer bereit sein, um Überstunden zu leisten. Das eigene Wohlbefinden vernachlässigen 

  • Man sieht sich innerlich völlig falsch 

  • Macht sich selbst ständig runter 

  • Man sieht nicht, was man gut macht, sondern nur seine Fehler 

  • Man hat ständig das Gefühl was falsch zu machen 

  • Ständig das Gefühl, dass andere erkennen, dass man nicht so kompetent ist, wie man nach außen scheint 

  • Verschlechterung der Gesundheit infolge von Überlastung und Burnout 

Symptome des Hochstapler-Syndroms sind: 

  • Selbstzweifel 

  • Unfähigkeit, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen richtig einzuschätzen 

  • Hohe Ansprüche an sich selbst 

  • Sie sabotieren unbewusst den eigenen Erfolg 

  • Distanz zu anderen Teammitgliedern 

  • Perfektionismus 

  • Überlastung und Burnout 

  • Sie stellen unmögliche Anforderungen an sich selbst 

  • Wenig Selbstwertgefühl 

  • Geringes Selbstbewusstsein 

  • Kein Selbstvertrauen 

 

Man ist davon überzeugt, dass man sich Erfolg erschlichen hat. Ihn nicht wirklich verdient hat.  

Man hält sich selbst für einen Hochstapler! 

Dabei strahlt man nach außen. Man sagt jedem, dass man sich super fühlt. Aber innerlich ist ständig die Angst, dass die anderen erkennen, wie klein und unfähig man ist. 

Und im Inneren weiß man, dass es einem wirklich dreckig geht. 

Wie kann man das verändern? 

Ändern kann man es nur, durch Arbeit an sich selbst. Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Arbeit am eigenen Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. 

 

Wie ernst sollte man Selbstzweifel nehmen? 

 

Permanente Selbstzweifel sind nicht nur anstrengend und kräftezehrend, sondern können auch ernst zu nehmende Folgen haben.  

Denn wer in der ständigen Angst lebt, eines Tages als Betrüger:in entlarvt zu werden, ist auch ständig gestresst.  

Folglich stellen sich Stresssymptome ein, wie ein erhöhter Blutdruck oder auch Schlafstörungen. Aber auch psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen sind möglich. 

Neben der Gesundheit können zudem die sozialen Kontakte der Betroffenen auf der Strecke bleiben, da die sich immer häufiger isolieren. 

Denn wer in ständiger Angst lebt, seine Erfolge nicht zu verdienen, ist auch stets bemüht, sich den nächsten Erfolg jetzt aber wirklich zu verdienen. Dafür arbeiten sie hart, manchmal Nächte lang und vernachlässigen dabei ihre Familie, Partner:innen oder auch Freund:innen. 

 

 

Ursachen des Impostor-Syndroms 

 

Geringes Selbstvertrauen als Ursache des Hochstapler-Syndroms 

Warum sich ein Impostor-Syndrom ausbildet, kann vielfältige Ursachen haben. Oft spielen mehrere Faktoren ineinander. Da jeder Mensch ganz eigene Erfahrungen macht, ist auch die Ausprägung des Syndroms ganz individuell. Neben den eigenen Erfahrungen spielt aber auch die Persönlichkeit eine wichtige Rolle. Manche Menschen neigen nämlich mehr zu Unsicherheiten als andere. Denn Selbstzweifel können genetisch bedingt sein. Jedoch sind äußere Faktoren weitaus ausschlaggebender. 

 

Geringes Selbstvertrauen 

Wer bereits wenig Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hat, neigt natürlich dazu, seine Erfolge nicht auf diese zurückzuführen. So führt ein geringes Selbstvertrauen oft zu einem Hochstapler-Syndrom. Die Betroffenen trauen sich selbst nicht viel zu und begründen ihre Erfolge mit Glück und Zufall, ihre Misserfolge führen sie dagegen auf eigenes Unvermögen zurück. So festigt sich ein negatives Selbstbild, das wenig Raum für die Wertschätzung der eigenen Leistungen lässt. 

Perfektionismus 

Ein geringes Selbstwertgefühl ist besonders belastend, wenn Betroffene darüber hinaus zu Perfektionismus neigen.  

Denn oft können sie ihre eigenen Standards nicht erfüllen und sind dann von ihren Leistungen enttäuscht, obwohl sie ein durchaus gutes Ergebnis abliefern.  

Andererseits kann Perfektionismus auch dazu dienen, den selbstempfundenen Betrug zu kaschieren. Betroffene wollen alles perfekt machen, damit ihr scheinbares Unvermögen nicht auffliegt. Ihre Selbstzweifel treiben sie sozusagen an und äußern sich in einer extrem hohen Leistungsbereitschaft. 

Bildungsfernes Elternhaus 

Besonders betroffen vom Impostor-Syndrom sind Menschen mit bildungsfernem Elternhaus, die eine akademische Laufbahn einschlagen. Dies ist zwar heutzutage keine Seltenheit mehr, dennoch fühlen sich Betroffene aufgrund ihrer Herkunft oft nicht zugehörig und haben das Gefühl, nicht dorthin zu passen. Daraus resultiert dann auch der Gedanke, dass ihre Erfolge nicht gerechtfertigt sind und nicht an ihren Leistungen liegen. 

 

 

 

Selbsttest: Bist du vom Hochstaplersyndrom betroffen? 

Kannst du folgenden Aussagen überwiegend zustimmen, könntest du am Imposter-Syndrom leiden: 

  1. Mein letzter Erfolg war Zufall. 

  1. Über meinen letzten Erfolg habe ich mich kaum gefreut. 

  1. Mein letzter Misserfolg war allein meine Schuld. 

  1. Ich bin nicht gut genug. 

  1. Jemand könnte merken, wie unfähig ich bin. 

  1. Ich bitte selten um Hilfe. 

  1. Komplimente sind mir unangenehm. 

  1. Die Meinung von anderen Menschen ist mir sehr wichtig. 

  1. Mein Umfeld überschätzt mich. 

  1. Ich zweifele ständig an mir und meiner Leistung. 

     

    Unverbindliches Erstgespräch 

 

 

 

 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gute Mädchen kommen in den Himmel, Böse überall hin

Raus aus der Überforderung